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GEZ-Verhörmethoden

Das Folgende schrieb mir eine Studentin per Email:

Letzten Dezember (Anmerkung: Dezember 2004) wollte ich mich von der GEZ abmelden, da ich ins  Ausland zum studieren wollte. Eigentlich wäre eine Verlängerung meiner  Befreiung fällig gewesen, aber damit wollte ich mich noch nicht  herumschlagen, genügend Zeit, dachte ich, bliebe, wenn ich zurück wäre.

Wie also am einfachsten abmelden, da ich ja eh befreit bin? Naja, also  per Fax, vielleicht war es auch per Post mittels des "Onlineformulars",  was man nicht online versenden kann. Jedenfalls die Antwort kam - man  könne mich nicht abmelden ohne dass ich erklären würde, was mit den  Altgeräten passieren würde. Anrufen, dachte ich mir, da die Zeit  drängte. Glauben Sie bitte nicht, ich hätte nicht gewusst, das es haarig  würde und eigentlich bin ich ein sehr friedfertiger Mensch, mit nicht  wenigen Kenntnissen in der Gesprächspsychologie. Na jedenfalls, hatte  ich eine anfänglich sehr nette Frau am Telefon, ich hatte mich vorher  mental beruhigt und wollte bewusst steif und distanziert bleiben.

Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte, die Frau auch meinte, sie  nähme das zur Kenntnis, meinte sie plötzlich, was denn mit meinen  Geräten werden würde. Ich meinte, dass das niemanden was angehen würde.  Sie fragte abermals nach, worauf ich schliesslich, nach mehrmaligen  verweigern, ihr mitteilte, ich stell sie für die Zeit weg. Wohin ich sie  stellen würde, ich meinte zu meinen Eltern in den Keller. Wo denn meine  Eltern wohnen würden, Namen, usw.? An der Stelle meinte ich: "Das ist  jetzt wohl nicht Ihr ernst." Sie draufhin, doch das sei Ihr ernst, da   die Geräte immer noch empfangsbereit seien. Ich meinte daraufhin, sie  solle bitte vermerken, ich würde meine Geräte unverzüglich entsorgen und  wollte mich verabschieden, als sie hysterisch wurde (sie hat wirklich  die Nerven verloren, dabei war ich echt noch nichtmal richtig patzig  geworden, sondern gerade beim warm werden) und mich "nach oben"  weiterverband.

Kurz darauf hatte ich einen jungen dynamisch, leicht nach  Psychotherapeuten klingenden Mann an der Schnur, der taktisch und  zielsicher mir zu verstehen gab, dass meine Abmeldung nicht gültig wäre,  wenn ich nicht die Adresse meiner Eltern preis geben würde. Das ist  einer dieser Momente im Leben, wo man sich fragt, warum beantworte ich  diese dummen Fragen, warum muss ich darüber Auskunft geben? Nach einer  gewissen Zeit gab ich auf und gab die Adresse meiner Eltern durch, die  natürlich brav GEZ bezahlen und gemeldet waren. Aber darum ging es mir  ja gar nicht, das verstand der Mann auch nicht, es geht darum, dass ich   diese Auskunft nicht geben wollte und er mich dazu nötigte.

Respekt vor den Leuten bei der Zentrale, diese Psychotricks waren echt  dreist. Schade nur, dass ich mich hinterher wie ein Stück Dreck gefühlt  habe, noch dazu, wo ich eigentlich wusste, dass ich keine Auskunft über  den Verbleib meiner Geräte hätte geben müssen.

 

Anmerkung: Bei einem Treffen der Datenschutzbeauftragten Anfang 2005 hatte Einigkeit zwischen den Landesdatenschutzbeauftragten und den anstaltseigenen Rundfunkdatenschützern bestanden, diese Daten weder schriftlich noch mündlich zu erfragen. Außerdem gibt es ein Schreiben der rbb-Datenschützerin, vom Januar 2004 an die GEZ, mit der Empfehlung, diese Praxis nicht weiter zu betreiben.

Aufgrund der Mail dieser Studentin wird der Datenschutz Brandenburg bei der zuständigen Stelle vorstellig.