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Sprechen Sie Neusprech?

Die GEZ zwingt zu neuen Sprachregelungen

 

Der folgende Artikel ist unterteilt in einen journalistischen und einen satirischen Teil. Der journalistische Teil beschreibt die tatsächliche Abmahnung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, gerichtet an akademie.de. Der zweite Teil, unterhalb der horizontalen Linie ist Satire, also Kunst und daher frei.

 

Zunächst der journalistische Teil:

 

Leider keine Satire: Per Abmahnung und Aufforderung zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung wurde im August 2007 der Internetplattform akademie.de verboten, bestimmte Begriffe zu verwenden. Begründung: Einige Begriffe seien falsch, andere gäbe es gar nicht. Der Angriff kam vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. - Viele Menschen haben sich über so viel Dreistigkeit in einem freien Land gewundert und waren entsetzt darüber, dass etwa der Begriff „GEZ-Brief“ nun zu heißen hat „Informationsschreiben der GEZ und/oder Schreiben mit dessen Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird“. Oder dass bestimmte Wörter generell nicht mehr öffentlich gesagt bzw. geschrieben werden dürfen, so etwa das Wort „GEZ-Zwangsanmeldung“. Grund (Zitat): „Begriff nicht existent, da bei der gesetzlichen Gebührenpflicht keine Zwangsanmeldung möglich ist“. Das Wort wird verboten, aber es wird lustig weiter zwangsangemeldet. Es gibt also keine Begriffe mehr, die man in seinem Widerspruch verwenden kann. Es ist das sprichwörtliche "Nichts", das einen angreift und einem das Geld aus der Tasche zieht. Nicht schlecht eingefädelt von den Öffentlich-Rechtlichen.

Auch das Wort "PC-Gebühr" wurde der Internetplattform per Abmahnung verboten. Statt "PC-Gebühr" sei der Begriff "Gesetzliche Rundfunkgebühren für neuartige Rundfunkempfangegeräte" zu verwenden. Aber kann sich ein Mensch überhaupt an solche Sprechzwänge halten, ohne ständig ein Lexikon mit sich herumzuschleppen? Die Anstalten sollten interne Schulungen veranstalten, damit jedenfalls die eigenen Mitarbeiter mit den neuen Sprachregelungen klarkommen. In einer Klageerwiderung des Bayerischen Rundfunks vom 20. Februar 2009 schreibt nämlich die Justitiarin folgenden Absatz unter Verstoß gegen die eigenen Vorgaben:

Wenn das Ganze nicht so ernst wäre, könnte man über solche Kapriolen herzhaft lachen! Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk uns aber eine für ihn günstige Sprache aufzuzwingen versucht, ist eine gefährliche Weiterentwicklung dieses sich selbst kontrollierenden Rundfunksystems.

Viele Menschen haben sich darüber gewundert und haben die Welt nicht mehr verstanden!

Aber warum wird sich darüber gewundert? Das verstehe ich wiederum nicht. Die Idee ist doch nicht neu, Sprache für eigene Zwecke neu zu erschaffen. Schon in der DDR gab es solche maßgeschneiderten Sprachregelungen. Dort durfte z.B. nicht von einer „Mauer“ oder einem „Todesstreifen“ berichtet werden. Das Ding hatte im offiziellen Sprachgebrauch der DDR „Antifaschistischer Schutzwall“ genannt zu werden, fertig. - Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben aber nicht nur von der DDR gelernt, sondern auch von George Orwell das Prinzip der Neusprech-Sprache übernommen, die ausführlich in Orwells Roman „1984“ erläutert wird. Dort heißt es z.B. zur Erklärung von „Neusprech“ im Anhang seines Buches (mit kleinen Änderungen/Aktualisierungen, siehe Kasten):

 

 

Orwell-Zitat von S. 361 der unten genannten Ausgabe (im folgenden Orwell-Zitat habe ich die Bezeichnung „Engsoz“, also das System des „Großen Bruders“, durch „(ÖRR)“, also öffentlich-rechtlichem Rundfunk ersetzt, um es den zeitgemäßen Gegebenheiten anzupassen):

„Neusprech sollte nicht nur ein Ausdrucksmittel für die den Anhängern des (ÖRR) gemäße Weltanschauung und Geisteshaltung bereitstellen, sondern auch alle anderen Denkweisen unmöglich machen. (...) Dies erreicht man zum Teil durch die Erfindung neuer, hauptsächlich aber durch die Eliminierung unerwünschter Wörter...“  (...) „...ein ketzerischer Gedanke - d.h. ein von den Prinzipien des (ÖRR) abweichender Gedanke - (sollte) buchstäblich undenkbar sein...“.

(Unterstreichung durch mich, aktualisierte Wörter in rot)

 

 

Eine aktuelle, ausführliche Übersetzungstabelle der GEZ
von Altsprech nach Neusprech finden Sie [hier].
(Keine Fiktion, sondern Realität im Jahre 2007 in Deutschland).

 

Wer schon heute wissen will,
wie es morgen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk
und der GEZ weitergeht, sollte sich das Buch "1984"
von Orwell besorgen und intensiv studieren:

George Orwell "1984"

Bei Amazon ansehen und bestellen!

Ich finde, es sollte regelmäßige GEZ-Neusprechkurse im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geben, da viele Menschen (wie etwa ich) mit Neusprech noch nicht klarkommen (also sowas wie früher der Schulfunk oder so eine Art öffentlich-rechtliche Weiterbildung oder Umerziehung für Uneinsichtige).

[Hier] finden Sie ein Beispiel, wie ich selbst bei einem Fernseh-Interview kläglich versagt habe weil ich es versäumte, die Interviewerin auf ihr Sprech-Delikt aufmerksam zu machen.

 

 


Hier beginnt der satirische Teil!

 

 

Hinweis für die klagewütige ARD: Ab hier handelt es sich um Satire, also um Kunst. Ich nehme daher Art. 5 Abs. 3 GG für mich in Anspruch. Sie wissen sicher, dass die Freiheit der Kunst ein geschlossenes Grundrecht ist, das keinen Schrankenvorbehalt besitzt. Zusätzlich berufe ich mich auf Art. 5 Abs. 1 GG als das Recht, meine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten.

 

 

Gefährliche Sprech-Delikte in Internetforen und Emails!

In Internetforen und in an mich gerichtete Emails entdecke ich immer wieder schwere Verstöße gegen die Neusprech-Sprache der GEZ. Auch wenn viele dieser Slang-Wörter noch nicht abgemahnt wurden, möchte ich vor dem öffenlichen Gebrauch der einschlägigen Altsprech-Begriffe warnen (Spalte links) und statt dessen die zulässige Neusprech-Alternative empfehlen (Spalte rechts):

 

Verbotener umgangssprachlicher Altsprech-Begiff

Künftig zu verwendende GEZ-Neusprech-Sprache
Schergen Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter
GEZtapo Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter
Mafia GEZ
Schutzgeld gesetzliche Rundfunkgebühr
GEZ-Verhör Beratungsgespräch des Beauftragtendienstes der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten mit dessen Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird
Zwangsanmeldung (darf man nicht mehr sagen, weil das den Ruf der GEZ schädigen kann)
GEZ (darf man nicht mehr sagen, weil die GEZ einen derartig schlechten Ruf hat, dass sie dieses Wort als Verunglimpfung  betrachtet)
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk (darf man nicht mehr sagen, weil man diesen automatisch mit GEZ, Mafia, Schergen und Schutzgeld verbindet)
GEZ-Neusprech (darf man nicht sagen, weil das den Eindruck erweckt, als ob die GEZ ihre neuen Sprachregelungen von George Orwell abgekupfert hat)

 

Ach ja, eines der Neusprechwörter hat für mich allerdings einen ganz besonderen Charme: Das Neusprech-Wort „FreeTV“ für Altsprech „Zwangsgeldfinanzierte Leichtberieselung“ - Der Reiz dieses Wortes besteht darin, dass man es unbedingt „beim Wort“ nehmen sollte...!!!

 

 

 

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